Zweimal Bronze an der Heim EM

Am Wochenende vom 8. und 9. Juli fand in Münchwilen die Faustballeuropameisterschaft der U18 weiblich und männlich statt. Mittendrin und in spielentscheidenden Funktionen mit dabei waren drei Spielerinnen, ein Spieler und U18 Nati Trainer der Männer, Chrigel Götsch aus den Reihen der FG Elgg-Ettenhausen.

Text: Marion Isliker / Bild: Jessica Matuh von Swiss Faustball

Aus den Reihen der FG Elgg-Ettenausen:
v.l. Lisa Walker, Chrigel Götsch (Coach U18 männlich), Mania Ahmadi, Fabrice Broccon, Markéta Lang

An einer EM in den Nationalfarben auf den Platz auflaufen zu dürfen, ist ein besonderes Erlebnis und der Traum vieler Sportler. Wenn dieser Grossanlass zudem vor heimischem Publikum stattfindet, dann ist das „mega cool“, um es mit den Worten von Markéta Lang auszudrücken. Nicht zuletzt aus diesem Grund steckten sich beide Teams hohe Ziele. Während die Schweizer Männer laut Natitrainer Chrigel Götsch nicht das volle Potential ausschöpfen konnten, gelang den U18 Frauen fast eine Sensation.

Vorrunden am Samstag
Die Schweizer U18 Männer starteten mit einem klaren 2:0 Sieg gegen Dänemark ins Turnier. In der darauffolgenden Partie gegen Italien fühlten sie sich zu sicher und legten mit einem äusserst knapp verlorenen 14:15 Satz einen Fehlstart hin. Im Verlauf des Spiels fanden die Jungs zu ihrer Stärke zurück und konnten die folgenden zwei Sätze gefahrlos für sich entscheiden. Gegen die Faustballgrossmächte Österreich und Deutschland fanden die Eidgenossen kein Rezept und verloren diese zwei Begegnungen jeweils mit 0:2 Sätze.

Schlagkräftig: Fabrice Broccon


Die Faustballdamen leisteten sichtlich mehr Gegenwehr und hielten sowie mit Österreich als auch mit Deutschland ausgezeichnet mit. Ein Sieg gegen beide Nationen ist in greifbarer Nähe gewesen, leider lag das bessere Ende beide Male auf der Seite der Gegnerinnen. Die Partie gegen die Österreicherinnen hätte ausgeglichener nicht sein können. Während der erste Satz knapp mit 9:11 an unsere östlichen Nachbarn ging, glich die Schweiz im zweiten mit demselben Ergebnis aus. Also musste der dritte Satz entscheiden. Trotz grosser Gegenwehr gelang es den Schweizerinnen nicht ganz mit dem Spiel der Österreicherinnen mitzuhalten und mussten das Ergebnis 9:11 hinnehmen. Einen Traumstart gelang den Schweizer Damen gegen Deutschland, dem Nonplusultra im Faustballsport. Den Startsatz gewannen die Schweizerinnen klar mit 11:7. Beim Stand von 6:6 im zweiten Satz machten sich Hitze und leichter Defizite im Service bemerkbar, was die routinierten Deutschen auszunutzen wussten. Ein vermeidbares 8:11 war die Folge. Im dritten Satz wollte nichts mehr richtig klappen was zu einem weiteren verlorenen Satz führte. Wie die männliche U18 reüssierten die Damen gegen Dänemark und Italien klar, was für beide Nationalteams den dritten Rang nach der Vorrunde und damit den Einzug ins Halbfinale bedeutete.

Leistungsstarke Teamstützen: Mania Ahmadi (Nr. 3), Lisa Walker (Nr. 4) und Markéta Lant (Nr. 9)

Knappe Kiste im Halbfinal
In den Halbfinals am Sonntag waren beide Schweizer Teams auf Revanche aus. Die weibliche U18 Mannschaft stand ein weiteres Mal den Österreicherinnen gegenüber. Nach den Erfahrungen vom Vortag wusste das Team, dass dieser Gegner zwar schwer zu knacken sein wird, aber ein Sieg nicht unerreichbar ist. Die Schweizer Damen starteten gut und solide in die Partie und konnte über die gesamte Distanz konstant mithalten. Leider drehten die Österreicherinnen im richtigen Moment auf und hatten das Spielglück auf ihrer Seite. Mit 9:11, 9:11 und 10:12 hätte das Ergebnis kaum knapper ausfallen können. Die Enttäuschung über das Nichterreichen des Finals war verständlicherweise gross.

Einsatz pur: Mania Ahmadi
in Action: Lisa Walker
Voll Power: Markéta Lang

Die Schweizer Männer bestritten ihren Halbfinal gegen Deutschland. Im ersten Satz stellten sie sich unserem nördlichen Nachbarn stark und mutig entgegen. Der äusserst knappe Ausgang des Satzes mit 14:15 lässt erahnen, welche Spannung auf dem Spielfeld geherrscht hat. Im zweiten und dritten Satz gab es für die heimische Mannschaft nichts mehr zu holen. Deutschland spielte stark und konstant auf und entschied Satz zwei und drei klar für sich.
Für die weibliche wie männliche U18 Nationalmannschaft hiess es nun die Enttäuschung über den verlorenen Halbfinal wegstecken und sich auf die Spiele um Rang drei und vier konzentrieren. Beide standen den Teams aus Italien gegenüber. Alles andere als ein Sieg wäre nicht nur enttäuschend, sondern ernüchternd gewesen. Die Jungs und Mädchen machten ihre Sache ausgezeichnet. Sie spielten konzentriert und stark auf und brachten so ihre Gegnerinnen respektive Gegner in Bedrängnis. Verdient durften sich deshalb die beiden Schweizer U18 Faustball Nationalmannschaften die Bronzemedaille überreichen lassen.
Die U18 EM weiblich und männlich bildete sozusagen den Starschuss für in diesem Sommer kommende Grossanlässe. Als nächstes folgt vom 22. bis 29. Juli die Faustball Weltmeisterschaft des A-Kaders männlich in Mannheim, gefolgt von der Europameisterschaft der männlichen U21 in Jona am 4. und 5. August. Die Damen machen mit der Europameisterschaft vom 18. und 19. August in Grieskirchen, Österreich den Abschluss. Erfreulich dabei ist, dass Spielerinnen und Spieler der FG Elgg-Ettenhausen für jedes Nationalkader selektioniert wurden.

Rangliste U18 EM männlich:       1. Österreich, 2. Deutschland, 3. Schweiz, 4. Italien, 5. Dänemark
Rangliste U18 EM weiblich:        1. Österreich, 2. Deutschland, 3. Schweiz, 4. Italien, 5. Dänemark

EM Bronze für U18 weiblich und männlich