Hoffnung, Kampf, Enttäuschung und neue Ziele

Frauen 1: Abstiegsrunde NLA

Es ist noch ruhig, als wir uns am  Morgen vom 2.1.2020 in Wilen treffen. Diese Runde ist für uns besonders wichtig, da wir bisher noch kein Spiel für uns entscheiden konnten und zu den klaren Abstiegskandidaten gehören. Die Nervosität und die Konzentration sind spürbar, als wir uns in einer ersten Teamsitzung auf die entscheidenden Spiele vorbereiten.

Im ersten Satz gegen Hochdorf spielen wir anfangs nervös und hektisch, aber wir können uns gut im Spiel halten und verlieren den Satz nur knapp mit 10:12. Im zweiten Satz bewegen wir uns schlecht, machen viele Eigenfehler und überlassen Hochdorf den Satz widerstandslos mit 3:11. Neben dem Feld versuchen wir uns zu sammeln und starten fokussiert in den dritten Satz, welchen wir uns schliesslich mit 11:7 erkämpfen können. Im vierten Satz haben wir Mühe mit den Angriffen von Hochdorf und können einige Bälle nur schlecht oder gar nicht abwehren. Auch offensiv gelingt es uns nur selten, die richtige Länge zu finden um Druck aufzubauen. Wir verlieren den vierten Satz mit 8:11. Hochdorf gewinnt das Spiel und verhindert damit den Abstieg in die NLB.  

Wir stecken die Niederlage weg und konzentrieren uns auf das letzte Spiel, in dem wir gegen Schlieren um den Ligaerhalt kämpfen. Wir starten vielversprechend und können gleich den ersten Satz mit 11:6 für uns entscheiden. Doch bereits im zweiten Satz lässt der Vorsprung nach: wir verschenken viele Punkte, können die ersten Bälle nicht schön annehmen und auch am Angriff zu wenig Druck erzeugen. Den zweiten Satz müssen wir mit 8:11 Schlieren überlassen. Im dritten Satz sieht es anfänglich nicht besser aus. Wir liegen bereits einige Punkte zurück, als wir bei einem Timeout die Strategie von Schlagen auf Schaufeln ändern. Trotz anfänglichem Widerstreben merken wir, wie wir langsam aber sicher und Punkt für Punkt zurück ins Spiel finden und uns dem Punktegleich mit Schlieren annähern. Die Konzentration ist gross, und defensiv spielen wir vorsichtig, erlaufen viele Bälle und machen wenige Fehler. Trotz allem geht auch der dritte Satz mit 10:12 ganz knapp an Schlieren. Im nächsten Satz bleiben wir ruhig und können mit unserer neuen Taktik von Anfang an viele Punkte erzielen. Zwischenzeitlich geht die Konzentration verloren und wir machen eine Serie von Eigenfehlern, bis Schlieren unseren Vorsprung aufholt und uns schliesslich sogar überholt: Wir reissen uns zusammen und liefern Schlieren einen harten Kampf, bei dem die Führung immer wieder die Seite wechselt: Die Geduld zahlt sich aus, und voller Freude gewinnen wir den vierten Satz mit 12:10 und halten uns im Spiel. Im letzten Satz sind die Anspannung, die Kampfbereitschaft und der Wille auf beiden Seiten gross. Wir kämpfen um jeden Ball und warten geduldig auf Eigenfehler von Schlieren. Leider machen wir selber defensiv zu viele Fehler, und können auch mit Schaufeln nur ganz wenig Druck erzeugen, so dass Schlieren die Bälle souverän annehmen und zurückspielen kann. Kurz vor dem gegnerischen Matchball liegt Schlieren einige Punkte vor, doch wir geben nicht auf und kämpfen weiter. Mit viel Geduld kommen wir dem Punktegleich mit Schlieren nach langen Ballwechseln immer näher. Auch den Satzball gelingt es uns immerwieder abzuwehren, und die Anspannung ist riesig, als wir 9:10 hinter Schlieren liegen und der Satzausgleich greifbar ist. Doch es gelingt uns nicht, den Ball abzuwehren, und erschöpft, fassungslos und niedergeschlagen hören wir, wie der Schiedsrichter das Spiel abpfeift.

Die 5 Sätze dauerten lange und das Spiel war ausgeglichen, was auch der Endpunktestand von 50 zu 50 aufzeigt. Dass wir in dieser Hallensaison unerwartet aufsteigen und in der NLA spielen durften, war für uns eine grosse Chance. Die Enttäuschung nach dem verlorenen Abstiegsspiel ist gross, und mit hängenden Köpfen verlassen wir schweigend die Halle. Trotz der Niederlage blicken wir nach vorne und wissen, dass wir uns im kommenden Jahr umso mehr dafür einsetzen wollen, uns den Aufstieg in die NLA in der nächsten Hallensaison nicht auf dem Papier zu sichern, sondern eigenständig dafür zu trainieren und zu kämpfen.

Es spielten: Marketa, Lisa, Adéla, Megan, Alina und Lili

Es coachten und unterstützen: Cassandra, Edi und Oli

Es fieberte mit: eine grosse, treue Fantruppe aus Elgg. Danke!

Lili Bär