Der Schweiz bleibt Bronze
Zur Europameisterschaft nach Grieskirchen in Oberösterreich gereist um grosses zu leisten, ist die Schweizer Frauen Faustball Nationalmannschaft. Dass die äusserst junge Mannschaft imstande ist mit den Besten mitzuhalten, zeigten die Test-Länderspiele der letzten Wochen. Das Ziel, den Finaleinzug zu schaffen, haben die Schweizerinnen nicht ganz erreicht. Dennoch fahren sie mit einer EM Medaille nach Hause.
Mit zwei Siegen aus zwei Test-Länderspielen waren die Schweizerinnen mit Selbstvertrauen an die Europameisterschaft der Frauen nach Grieskirchen gereist. In der Gruppe A der Vorrunde eingeteilt, war allen bewusst, dass von Anfang an alles in eine Waagschale geworfen werden musste.
Leise Enttäuschung in der Vorrunde
Leider startete die Schweizer Nati, zu der auch Liliane Bär, Adéla und Markéta Lang der FG Elgg-Ettenhausen aufgeboten wurden, denkbar schlecht. Nicht viel schien im ersten Satz gegen die Gastgeberinnen aus Österreich zusammenzupassen. Dies widerspiegelt das Ergebnis von 7:11 klar. Im folgenden Satz konnte die Schweiz die zuvor begangenen Fehler eliminieren und gewann diskussionslos mit 11:5. Somit war die Partie im Ausgang wieder offen. In den folgenden Sätzen lagen die Schweizerinnen immer leicht vorne, ja sogar ein Satzball lag ihnen auf der Hand. Dennoch vermochten die Österreicherinnen immer wieder den Anschluss zu finden und das Spielgeschehen auf ihre Seite zu ziehen. Das Ergebnis von 1:3 war eine leise Enttäuschung für die Schweizerinnen.
Die zweite Partie gegen Deutschland begannen die Schweizerinnen im Eilzugtempo. Unsere nördlichen Nachbarinnen wussten nicht, wie sie sich der starken Abwehr und vor allem der Schlaggewalt von Tanja Bognar von SVD Diepoldsau entgegensetzen sollten. Das Ergebnis von 11:7 zeigt auf, in welche Bedrängnis Team Deutschland geraten war. In den folgenden Sätzen konnten sich die Deutschen Faustballerinnen sich mehr und mehr auf das Spiel der Schweizerinnen einstellen und brachten diese immer mehr in Bedrängnis. Hinzu gesellten sich unsaubere Zuspiele, der Eidgenossinnen, was das Verlieren von Satz zwei und drei bedeutete. Im vierten Satz erhielt die WM Debütantin Liliane Bär der FG Elgg-Ettenhausen ihre ersten Einsatzminuten auf dem Feld. Mit 6:11 ging aber auch dieser Satz und somit das Spiel verloren.
In der dritten und letzten Begegnung des Tages musste also dringend ein Sieg erzielt werden. Dies gelang den Schweizerinnen gegen Serbien bravourös mit 3:0.
Neuer Tag, neues Glück?
Am Samstag startete Team Schweiz gegen Polen in den Viertelfinal. Die zu favorisierenden Schweizerinnen erledigten ihren Job nach Plan und gewannen gefahrlos mit 3:0. Dies bedeutete den Einzug ins Halbfinale, in welchem wiederum Österreich wartete. Leider schlichen sich im Spiel der Schweizerinnen die Probleme der Vorrunde ein. Es war ihnen nicht möglich ihre beste Leistung abzurufen und die Zuspiele waren zu unsauber. Während der erste Satz auf lange Strecken ausgeglichen war, wollte im zweiten nichts zusammenpassen. Die Schweizerinnen als Kämpferinnen bekannt, gaben nicht auf und setzten sich in Satz drei durch und erspielten sich somit die Gelegenheit in der Partie zu bleiben. Im vierten Satz sah alles nach einem weiteren Satzerfolg der Schweizerinnen aus. Beim Stand von 8:7 konnten die Gastgeberinnen aber vier Punkte in Folge und somit für sich verbuchen, was dem Satz- und Spielsieg gleichkam.
Wie schon oft in der Vergangenheit blieb Team Schweiz auch dieses Mal der Finaleinzug verwehrt. Nun galt es die Enttäuschung wegzustecken und im Kampf um die Bronzemedaille noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren. Erneut ging es gegen die Überraschungsnation dieser EM, Serbien aufs Feld. Hier wurde Team Schweiz ihrer Favoritenrolle gerecht und geriet zu keinem Zeitpunkt in Not. Trainer Olivier Lang liess alle zehn Spielerinnen zu einem Einsatz auf dem Feld kommen. Nach dem Sieg über Serbien analysiert der Trainer: „Der dritte Platz ist für uns sicherlich eine Enttäuschung, denn wir hatten uns den Final zum Ziel gesetzt. Das wäre durchaus möglich gewesen, wenn wir als Team unsere Bestleistung hätten abrufen können“. Trotzdem fahren die Schweizerinnen nicht mit leeren Händen nach Hause. Die Bronzemedaille wird bestimmt bei der einen oder anderen Spielerin einen Ehrenplatz erhalten.